Wochenendfetzen 3: St. Patricks Day - Fortsetzung
am Friday, 1. April 2011, 22:40
12 Uhr irgendwas morgens: Wenn ich mich erinnern könnte, hätte es wohl auch genauso gut 11 Uhr irgendwas am Morgen sein können. Aber so genau kann ich mich leider nun nicht erinnern und außerdem steht ich für unseren Paddy auch gern mal um 11 Uhr irgendwas auf. Vielleicht nicht gerade um Punkt 11 Uhr aber doch schon mal um 11 Uhr irgendwas.
So hat es also begonnen. Der St. Patricks Day in Irland. Der Paddy's Day in Dublin. Für einen begeisterten Fan der irischen Kultur ist dieser Tag wie Karneval, Silvester und Love-Parade zusammen. Und es sollte sich bald herausstellen, dass diese Vermutung mehr mit den Tatsachen überein hat als einen lieb ist.
Wie begeht man nun wohl einen solchen Feiertag? Ganz einfach: Paraden. Guinness. Jameson. Grüne Sachen Unzusammenhängende Gespräche mit Fremden. Eine Bar nach der anderen. Grüne Fingernägel. Unzusammenhängende Erinnerungsfetzen. Die Jagd nach Kobolden. Sich mit Kleeblättern bemalen lassen. Alles in allem grün sein. So grün wie man nur kann.
Basti, Steffi und ich stolpern aus der Haustür mit einem Plan. Brillant in seiner Einfachheit besteht der erste Abschnitt des Plans darin Alkohol zu kaufen und zur Parade zu gehen. Zwar ist es an einem normalen Tag nicht gestattet auf den Straßen zu trinken, aber seien wir mal ehrlich. Es ist St. Patricks Day in Irland. Wie sollte die Garda denn erwarten, dass an diesem besonderen Tag nicht auf der Straße zur Parade ein Guinness getrunken würde.
Also auf zum Off-License, an der Kasse vorbei und geradewegs zur Rückseite des Shops wo sich der Glanz der Spirituosen in meinen Augen spiegelt, das Dosenbier nur darauf wartet angestochen zu werden und der Wein für die intellektuelle Boheme links liegen gelassen wird. Und vor diesen Regalen aus Versuchung und Wunderland ein Gitter; ein unscheinbares Plastikgitter, welches vor der Alkoholabteilung angebracht wurde. Und wie ich ungläubig an dem Zaun zwischen mir und meinen Freunden Jack, John und James entlang schaue, höre ich eine kleine Stimme in mir Aufschreien, bis ihre Lungen versagen und sie in sich zusammensackt. Das Plastikgitter an sich stellt kein all zu großes Hindernis da, denke ich mir. Es ist zu dünn, flexibel und sicherlich kein bisschen reißfest. Das reinste Provisorium, was da als Hürde vor mir aufgebaut wurde, wenn nicht ein keiner Zettel sorglos mit Tesafilm an ihm befestigt wäre mit der Aufschrift: Auf Grund einer polizeilichen Sonderregelung ist der Alkoholverkauf am 17.03 bis um 3 Uhr nachmittags untersagt. „In your face“ höre ich die Polizei verächtlich in mein Gesicht speien. „Haste wohl nicht mit gerechnet, was?! Wir können wohl erwarten, dass du dir die Parade schön diszipliniert und nüchtern anschaust. HA!“
Nun stand natürlich kein Polizist hinter mir um seinen Hohn über mich auszuschütten, aber das musste er auch nicht. Egal wo er gerade seine Runden dreht, ich verstehe nur zu gut was er da gerade denkt. Ein heftiger innerer Schlagabtausch entbrennt zwischen dem imaginären Bullenschwein und dem ureigenen pöbelnden Trinker in mir. „Das kannste nicht machen!“ „Und wie ich das kann, bin ja schließlich das Gesetz hier!“ und so weiter und so fort. Der Kampf schlägt innere Wunden, lässt mich mit einem niedergeschmetterten Gefühl zurück, ein Gemisch aus Verzweiflung und Ermattung. Bis der Trinker zwar nicht mit einem KO Sieg triumphiert, mir aber doch mit einem klaren Punktsieg wieder etwas Mut macht. „Du kannst vielleicht erwarten, dass ich mir die Parade nüchtern anschaue, wahrscheinlich wirst du es auch schaffen das ganze bis um 3 Uhr hinauszuzögern. Aber du kannst es nicht aufhalten. Kein Gesetz in ganz Irland kann mich davon abhalten am Ende des Tages betrunken zu sein. Und jede Stunde die du mir jetzt weg nimmst, werde ich am Nachmittag nur umso schneller wieder aufholen. HA. In your face responsible drinking initiative!“
Geschwächt verlasse ich den Shop, welcher jegliche Off-Licence Versuchung verloren hat, gestützt von Basti und Steffi. Gemeinsam schleppen wir uns weiter in das Stadtzentrum Richtung O'Connell Street. Zwar kann man uns die Enttäuschung klar in unseren Gesichtern ablesen, doch je mehr sich die Straßen mit grünen T-Shirts, grünen Hüten und grün-weiß-orangen Luftballons füllen, desto mehr gewinnen wir unsere Zuversicht wieder, dass es sich hier nur einmal mehr um eine perfide Zeitverschiebung handelt. Nur eines der unausweichlichen sozial konstruierten Naturphänomene, welche, sofern man die Ruhe bewahrt, über einen hinweg fegen und einem im Endeffekt unbeschadet zurücklassen. Eine Verzögerung, nichts mehr und nichts weniger.
So suchen wir uns einen wahllosen Platz am Rand der Parade aus, welche auch bald darauf ihren Anfang nimmt. Nachdem wir uns langsam an das Stehen und Herumdrängeln gewöhnt haben, erliegen wir zum zweiten mal an diesem Tag eine Enttäuschung. Nach meiner persönlichen Rechnung, welche von dem internationalen Wissenschaftler-Komitee der St. Patrick's Day Organisation bestätigt wurde (diesen kleinen grünen Menschen mit dem Topf voll Gold), kamen rund 500.000 Menschen auf die gleiche Idee wie wir, sich die Parade anzuschauen. Jedoch ist die Strecke, welche die Parade abgeht nur etwa 2,5 km lang. Das bedeutet, dass ungefähr 5000 m rund um die Parade von den Zuschauern eingenommen werden kann (ist ja klar, schließlich sind auf beiden Seiten der Parade Zuschauer). Dies hat zur Folge, dass pro Meter um die 100 Menschen Platz finden müssen. Doch selbst wenn man eng stapelt schaffen es nur 3 Menschen pro Meter in die erste Reihe und lediglich die ersten drei Reihen haben einen wirklichen Blick auf die Parade. Anscheinend haben nun die Veranstalter wiedereinmal nicht auf die Ergebnisse der Wissenschaftler gehört und keine Rücksicht auf die übrigen 91 Leute genommen. Hinzukommt, dass die Tourismusindustrie ihre kreativen Köpfe schon Monate zuvor tief in die Keller geschlossen hat, damit diese auf eine neue, innovative Merchandise-Idee kommen. Diese Jahr waren es die schon erwähnten gigantischen grünen Hüte. Im Nachhinein ist es auf der Parade allerdings nicht besonders clever die so schon eingeschränkte Sicht auch noch mit gigantischen grünen Hüten zu verdunkeln.
Wahllos einen Platz bei der Parade suchen, ist also keine so glorreiche Idee. Wahrscheinlich hätte es uns wenig gestört, wenn wir uns nur etwas ablenken könnten. Mit einem schönen, erfrischenden, kühlen Cider zu Beispiel. Auf der anderen Seite wäre Basti dann wohl auch nicht auf der glorreiche Einfall gekommen, sich einfach an eine Stelle zu drängeln, die von besonders vielen Müttern mit ihren kleinen, nervigen Kindern okkupiert wird. Nicht nur passt es wundervoll in unsere Stimmung sich über kleine Rotzgöhren aufzuregen und lustig zu machen, sondern diese Quängeltaschen haben bereits nach einer Halben Stunde die Nase voll. So lüfteten sich die Reihen vor uns von Wagen zu wagen mehr, bis wir tatsächlich einen recht guten Blick auf die Parade hatten. Das Motto dieses Jahres war eine Kindergeschichte von So und So. Bunt, lustig und erstaunlich morbide. Kreativ, beeindruckend handwerklich geschickt und häufig sogar innovativ. Alles in alles abwechslungsreich, kindlich ansprechend und viel zu kurz (was ich noch nie zuvor von einer Parade dachte). Leise höre ich mich noch sagen ' Das ist mal eine Karnevalsparade nach meinem Geschmack'. Einzig die Tatsache, was so ungeheuer viel Blaskapellen in einem Kinderbuch zu suchen haben, wird für mich immer ein Rätsel bleiben. Noch schnell die Bekanntschaft mit einem Hamburger Altrocker auf Geschäftsreise gemacht und weiter geht’s. Was für ein Geschäft ihn nach Dublin bringt, möchte ich lieber gar nicht erst wissen.
3 Uhr irgendwas nachmittags Saint Stevens Green. Ein leises klick höre ich von meiner Kodac Einwegkamera. Eine Einwegkamera aus dem letzten Jahrtausend. Niemand von uns drein hat sich als verantwortungsbewusst bereiterklärt eine richtige Kamera mitzunehmen. So verbleiben die Erinnerungen an diesen St. Patrick's day oldschool und analog. Es ist geschafft. Ich hab dem ersten Kobold am heutigen Tag seine Seele geklaut und werde diese wohlbehütet in meinem Fotoalbum konservieren. Massen über Massen von schreienden Teenagern strömen an uns vorbei. Dubliner wie ich aus ihrem Akzent erraten kann. Also auch nicht verwunderlich, dass sie auch schon jetzt gut angetrunken sind. Die Einheimischen wissen natürlich, dass man schon nen Tag vorher einkauft. Ab und an ein Polizist der Taschenkontrolle macht. 'Nicht bei uns pikey. Du hast uns heute schon genug Stress gemacht.' Aber irgendwie gibt es doch eine gehässige Zufriedenheit mit anzusehen, wie 16 jährige Teenies um ihr heißgeliebten Schnaps gebracht wurden. „So waren wir früher nicht. Diese Jugend von heute. Echt gar keinen Respekt mehr. Was meinst du? Mhh. Also gut. Wir waren genauso. Aber damals haben die älteren und cooleren Kids auch immer gesagt, dass die nie so waren. Jetzt sind wir an der Reihe. Marie und Hadleigh warten übrigens schon am Eingang auf uns. Ich weiß, war nicht meine Idee sich mitten in diesen Horden von Pupertierenden ausgerechnet am Haupteingang zu treffen. Aber was solls ist ja schließlich Paddy's Day. Ach da ist übrigens Aaron. Hey Aaron. Was geht? Und wo machst du dich grad hin? Ja wir haben auch noch keinen Platz. Okay dann. Man sieht sich sicher noch später!“
Ziemlich genau 4 Uhr nachmittags. Klick: Basti, Steffi, Hadleigh, Maria und ich vor der St. Patrick's Cathedral. Hadleigh hält es für albern, dass ich am St. Patrick's Day zur St. Patrick's Cathedral wollte um den ersten offiziellen Schlug auf den Heiligen anzustoßen und ihm zu widmen. Nun ist es natürlich nicht er erste Schlug des Tages, da man ja schließlich noch einige Stunden Nüchternheit aufholen muss und schonmal auf dem Weg mit dem guten Dubliner Pepsi Whodka Mix angefangen hat. Doch sagen wir mal, dass es der erste offizielle Schlug ist. Maria ist es so ziemlich egal, solange sie ihren Kaffee hat. Basti und Steffi erweisen sich dagegen als bereitwillige Paddy's Day Explorer und machen jeden Scheiß mit den ich vorschlage. Müssen sie ja irgendwie auch, da sie hier schließlich Gast in meiner Bruchbude von Haus sind. „Also dann Slaintè Paddy. Auf dich, auf dass du die irische Insel weiterhin von den Schlangen frei hältst und auf dass mir irgendwann heute noch mal jemand erklärt was du eigentlich mit den Kobolden zu schaffen hast. Cheers!“ Und damit ist er zweite Abschnitt meines glorreich simplen Plans vollendet. Und nu???
Immernoch 4 Uhr nachmittags. Wir sind mittlerweile auf Whiskey Cola umgestiegen. Ich stimme lautstark in den Gesang von Hadleigh ein „When I came home on Paddy's night, as drunk as drunk could be. I saw a horse outside the door, where my old horse should be. So I called me wife and I said to her.. Oh schau mal schnell. Da ist Isadora. Hi Isadora. ISADORA. Ich glaube sie hört uns nicht. Ja kann sein, vielleicht will sie uns nicht hören.“ Klick: Bast und Steffi wie sie laufen. Ein Arm von Hadleigh. Maria will uns später am Abend wiedertreffen. Und was ist das da im Hintergrund des Bildes? Eine Polizistin? Das kann nicht sein. Sie sieht viel zu klein und zierlich aus für eine Polizistin. Weder eine brutal autoritäre Ausstrahlung noch die Strengen Sorgenfalten, die ihre Kolleginnen so auszeichnen. Vielmehr erstrahlen ihre blonden Haare im herrlichen Glanz der Sonne. Ihre blauen Augen funkeln wie die irische See im Mondlicht. Wo gehst du hin? Warte. Verrate mir doch wenigstens die Registrierungsnummer auf deiner Uniform, sodass ich die wiederfinden kann.
„Wir müssen ein Verbrechen begehen. Jetzt gleich. Wenn wir hier eine Schlägerei anfangen, dann muss sie einschreiten. Schnell, solange sie noch in der Nähe ist. Oder noch besser, ihr wartet hier, ich renne ihr hinterher und melde ein Verbrechen. Jemand hat mein Herz gestohlen. Das ist gut. Das mach ich. Aber wo ist sie nur. Verdammt! Zu spät.“
6 Uhr nachmittags Thomas house. Klick: Ein Pint. Zwei Pint. Und so weiter. Wie Graf Zahl von der Sesamstraße spielen wir das zähl Spiel und haben uns schon mit dem Objekt des zählens vertraut gemacht. Noch mal kurz eine Rauchen und dann geht es auch weiter. Erstmal wieder nach Hause. Ist ja nur ein Katzensprung. Die ganze Zeit im Pub sitzen ist auf die Dauer doch recht schädlich für die Geldbörse. Also haben wir mehrheitlich entschlossen bis zum Abend bei mir weiter zu sitzen und dann nochmal in die Stadt zu ziehen. Ach ja. Selbst das Thomas House erstrahlt heute in einem wundervollen grünen Licht. Über der Bar hängen die Eroberungen mehrerer Jahre in BH und Slip Form. Ich sollte mal in der nächsten Woche darauf achten, ob sich vielleicht die ein oder andere grüne Unterwäsche heute Abend ihren Weg in die Kollektion findet. „ooohhhHHHHH“ macht eine Laola-Welle neben mir, während ich mich auf dem Weg vor die Tür befinde. Nach dem tieferen Sinn braucht hier wohl nicht mehr zu fragen. Zigarette rausgeholt, angezündet, Gespräch angefangen. Diesmal ist es ein Franzose. Aus wo auch immer. Nur für den St. Patrick's Day hier. Gestern angekommen. Übermorgen geht es wieder zurück. Nicht der erste heute. Aber doch ganz sympathisch. Kein Wunder, dass die Stadt seid Beginn der Woche mehr und mehr angeschwollen ist, bis sie endgültig seid gestern Abend aus allen Nähten platzt. Brasilianer, Franzosen und nicht zu vergessen Deutsche wohin das Auge schaut. Nur die Iren machen sich heute unglaublich rar. Die Innenstadt ist überschwemmt von Menschenmassen mit grünen Hüten und Pintgläsern in der Hand. Wankend, schlendernd und manchmal stolpernd. Aber Iren findet man unter ihnen nicht. Selbst die Kids von der Grafton street sind wohl langsam an ihre Grenzen gestoßen und auf dem nach Hause Weg, wenn nicht sogar gleich mit dem Expressshuttleservie ins Hospital. Unwillkürlich muss ich da an die letzte Love-Parade in Berlin denken, bei vor lauter Amerikanern die Musik gar nicht mehr gesehen habe (ich glaube diese Metapher hinkt ein wenig aber illustriert einen wichtigen Punkt).
8 Uhr abends irgendwas zu Hause. Klick: grüne Fingernägel. Diesmal Wodka mit Cola. Eine Spende von Basti der sich nicht bitten lassen hat den guten Smirnoff zu kaufen. Gut gemacht Basti. Wie sollte man den Heiligen Patrick auch anders feiern als mit einem genüsslichen Gläschen und grünen Fingernägeln.
9 Uhr irgendwas auf dem Weg in die Stadt. Klick: Ein Daumen vor verschwommenem Hintergrund. „Wo sind wir nochmal hin unterwegs? Ins Czech Inn? Sehr gut. Ist Maria da? Woher soll ich wissen, ob Maria da ist? Ich wusste ja nicht einmal wohin wir gehen. Gustavo ist da? Wer ist denn bitteschön Gustavo? Ach da sind wir ja schon.“ Erstaunlicherweise können wir uns sogar noch ein Sitzplatz ergattern. Schnell die Sachen abgelegt und an die Bar. Aus dem Hintergrund ertönt 'Whiskey in the Jar' was mich dazu überredet nun endlich einen Jameson on the rocks zu bestellen. Während ich mich auf den Weg vor die Tür mache um noch kurz eine zu Rauchen höre ich von dem anderen Raum eine familiäre Stimme: „Arne? Arne! Hey Du auch hier?“ Leider hab ich keine Gelegenheit mehr um Moritz zu antworten, da mich der Türsteher zärtlich wie ein Türsteher in Richtung Ausgang weißt, damit ich nicht den Gang blockiere. Komischerweise scheint der Türsteher bei dieser ganzen Situation etwas nicht verstanden zu haben und lässt mich auf einmal nicht mehr rein, nachdem ich meine Zigarette aufgeraucht habe. Selbst als ich versuche ihm eine kleine Gedankenstütze zu geben indem ich ihm klarmache, dass meine Freunde und meine ganzen Sachen doch schon längst im Laden sind und ich nur mal kurz eine Rauchen wollte, reagiert er nur mit einem schnöden „NEIN, du nicht!“. Na gut. Halb so schlimm. Drei Meter weiter ist ja schließlich noch ein Zweiter Eingang. Mh. Da war ich wohl nicht schnell genug, dann der Türsteher macht seinem Kollegen unmissverständlich klar, dass ich hier fehl am Platz bin. Also versuche ich es auch ihm nochmal zu erklären. Etwas freundlicher macht er mir zu verstehen „Wenn mein Kollege erstmal entschieden hat, kann ich daran nichts ändern.“
Da hilft wohl alles nichts. Da muss ich wohl die anderen anrufen, damit sie mir den Kram mit rausbringen und wir von hier verschwinden. Solch einen Saftladen muss ich mir doch nicht bieten lassen. Die haben heute einen Stammkunden fürs Leben verloren. Ich bin zwar schon früher nur selten ins Czech Inn gegangen, aber von nun an, können die mich von ihrer Liste streichen. Aber sowas von. Und dass nur, weil ich dem Türsteher nicht betrunken genug bin. Das hab ich doch an seinem Gesicht gesehen. Nur weil ich versuche ihm freundlich auf seine Fehler und Denklücken aufmerksam zu machen, wird der gleich beleidigt und schmeißt mich raus. Alles nur weil ich noch so zurechnungsfähig bin.
Ach ja. Und so kam es also das wir uns ins Cubblestone aufgemacht haben.
Happy Paddy's Day. Von jetzt an jedes Jahr wieder.
Slaintè
So hat es also begonnen. Der St. Patricks Day in Irland. Der Paddy's Day in Dublin. Für einen begeisterten Fan der irischen Kultur ist dieser Tag wie Karneval, Silvester und Love-Parade zusammen. Und es sollte sich bald herausstellen, dass diese Vermutung mehr mit den Tatsachen überein hat als einen lieb ist.
Wie begeht man nun wohl einen solchen Feiertag? Ganz einfach: Paraden. Guinness. Jameson. Grüne Sachen Unzusammenhängende Gespräche mit Fremden. Eine Bar nach der anderen. Grüne Fingernägel. Unzusammenhängende Erinnerungsfetzen. Die Jagd nach Kobolden. Sich mit Kleeblättern bemalen lassen. Alles in allem grün sein. So grün wie man nur kann.
Basti, Steffi und ich stolpern aus der Haustür mit einem Plan. Brillant in seiner Einfachheit besteht der erste Abschnitt des Plans darin Alkohol zu kaufen und zur Parade zu gehen. Zwar ist es an einem normalen Tag nicht gestattet auf den Straßen zu trinken, aber seien wir mal ehrlich. Es ist St. Patricks Day in Irland. Wie sollte die Garda denn erwarten, dass an diesem besonderen Tag nicht auf der Straße zur Parade ein Guinness getrunken würde.
Also auf zum Off-License, an der Kasse vorbei und geradewegs zur Rückseite des Shops wo sich der Glanz der Spirituosen in meinen Augen spiegelt, das Dosenbier nur darauf wartet angestochen zu werden und der Wein für die intellektuelle Boheme links liegen gelassen wird. Und vor diesen Regalen aus Versuchung und Wunderland ein Gitter; ein unscheinbares Plastikgitter, welches vor der Alkoholabteilung angebracht wurde. Und wie ich ungläubig an dem Zaun zwischen mir und meinen Freunden Jack, John und James entlang schaue, höre ich eine kleine Stimme in mir Aufschreien, bis ihre Lungen versagen und sie in sich zusammensackt. Das Plastikgitter an sich stellt kein all zu großes Hindernis da, denke ich mir. Es ist zu dünn, flexibel und sicherlich kein bisschen reißfest. Das reinste Provisorium, was da als Hürde vor mir aufgebaut wurde, wenn nicht ein keiner Zettel sorglos mit Tesafilm an ihm befestigt wäre mit der Aufschrift: Auf Grund einer polizeilichen Sonderregelung ist der Alkoholverkauf am 17.03 bis um 3 Uhr nachmittags untersagt. „In your face“ höre ich die Polizei verächtlich in mein Gesicht speien. „Haste wohl nicht mit gerechnet, was?! Wir können wohl erwarten, dass du dir die Parade schön diszipliniert und nüchtern anschaust. HA!“
Nun stand natürlich kein Polizist hinter mir um seinen Hohn über mich auszuschütten, aber das musste er auch nicht. Egal wo er gerade seine Runden dreht, ich verstehe nur zu gut was er da gerade denkt. Ein heftiger innerer Schlagabtausch entbrennt zwischen dem imaginären Bullenschwein und dem ureigenen pöbelnden Trinker in mir. „Das kannste nicht machen!“ „Und wie ich das kann, bin ja schließlich das Gesetz hier!“ und so weiter und so fort. Der Kampf schlägt innere Wunden, lässt mich mit einem niedergeschmetterten Gefühl zurück, ein Gemisch aus Verzweiflung und Ermattung. Bis der Trinker zwar nicht mit einem KO Sieg triumphiert, mir aber doch mit einem klaren Punktsieg wieder etwas Mut macht. „Du kannst vielleicht erwarten, dass ich mir die Parade nüchtern anschaue, wahrscheinlich wirst du es auch schaffen das ganze bis um 3 Uhr hinauszuzögern. Aber du kannst es nicht aufhalten. Kein Gesetz in ganz Irland kann mich davon abhalten am Ende des Tages betrunken zu sein. Und jede Stunde die du mir jetzt weg nimmst, werde ich am Nachmittag nur umso schneller wieder aufholen. HA. In your face responsible drinking initiative!“
Geschwächt verlasse ich den Shop, welcher jegliche Off-Licence Versuchung verloren hat, gestützt von Basti und Steffi. Gemeinsam schleppen wir uns weiter in das Stadtzentrum Richtung O'Connell Street. Zwar kann man uns die Enttäuschung klar in unseren Gesichtern ablesen, doch je mehr sich die Straßen mit grünen T-Shirts, grünen Hüten und grün-weiß-orangen Luftballons füllen, desto mehr gewinnen wir unsere Zuversicht wieder, dass es sich hier nur einmal mehr um eine perfide Zeitverschiebung handelt. Nur eines der unausweichlichen sozial konstruierten Naturphänomene, welche, sofern man die Ruhe bewahrt, über einen hinweg fegen und einem im Endeffekt unbeschadet zurücklassen. Eine Verzögerung, nichts mehr und nichts weniger.
So suchen wir uns einen wahllosen Platz am Rand der Parade aus, welche auch bald darauf ihren Anfang nimmt. Nachdem wir uns langsam an das Stehen und Herumdrängeln gewöhnt haben, erliegen wir zum zweiten mal an diesem Tag eine Enttäuschung. Nach meiner persönlichen Rechnung, welche von dem internationalen Wissenschaftler-Komitee der St. Patrick's Day Organisation bestätigt wurde (diesen kleinen grünen Menschen mit dem Topf voll Gold), kamen rund 500.000 Menschen auf die gleiche Idee wie wir, sich die Parade anzuschauen. Jedoch ist die Strecke, welche die Parade abgeht nur etwa 2,5 km lang. Das bedeutet, dass ungefähr 5000 m rund um die Parade von den Zuschauern eingenommen werden kann (ist ja klar, schließlich sind auf beiden Seiten der Parade Zuschauer). Dies hat zur Folge, dass pro Meter um die 100 Menschen Platz finden müssen. Doch selbst wenn man eng stapelt schaffen es nur 3 Menschen pro Meter in die erste Reihe und lediglich die ersten drei Reihen haben einen wirklichen Blick auf die Parade. Anscheinend haben nun die Veranstalter wiedereinmal nicht auf die Ergebnisse der Wissenschaftler gehört und keine Rücksicht auf die übrigen 91 Leute genommen. Hinzukommt, dass die Tourismusindustrie ihre kreativen Köpfe schon Monate zuvor tief in die Keller geschlossen hat, damit diese auf eine neue, innovative Merchandise-Idee kommen. Diese Jahr waren es die schon erwähnten gigantischen grünen Hüte. Im Nachhinein ist es auf der Parade allerdings nicht besonders clever die so schon eingeschränkte Sicht auch noch mit gigantischen grünen Hüten zu verdunkeln.
Wahllos einen Platz bei der Parade suchen, ist also keine so glorreiche Idee. Wahrscheinlich hätte es uns wenig gestört, wenn wir uns nur etwas ablenken könnten. Mit einem schönen, erfrischenden, kühlen Cider zu Beispiel. Auf der anderen Seite wäre Basti dann wohl auch nicht auf der glorreiche Einfall gekommen, sich einfach an eine Stelle zu drängeln, die von besonders vielen Müttern mit ihren kleinen, nervigen Kindern okkupiert wird. Nicht nur passt es wundervoll in unsere Stimmung sich über kleine Rotzgöhren aufzuregen und lustig zu machen, sondern diese Quängeltaschen haben bereits nach einer Halben Stunde die Nase voll. So lüfteten sich die Reihen vor uns von Wagen zu wagen mehr, bis wir tatsächlich einen recht guten Blick auf die Parade hatten. Das Motto dieses Jahres war eine Kindergeschichte von So und So. Bunt, lustig und erstaunlich morbide. Kreativ, beeindruckend handwerklich geschickt und häufig sogar innovativ. Alles in alles abwechslungsreich, kindlich ansprechend und viel zu kurz (was ich noch nie zuvor von einer Parade dachte). Leise höre ich mich noch sagen ' Das ist mal eine Karnevalsparade nach meinem Geschmack'. Einzig die Tatsache, was so ungeheuer viel Blaskapellen in einem Kinderbuch zu suchen haben, wird für mich immer ein Rätsel bleiben. Noch schnell die Bekanntschaft mit einem Hamburger Altrocker auf Geschäftsreise gemacht und weiter geht’s. Was für ein Geschäft ihn nach Dublin bringt, möchte ich lieber gar nicht erst wissen.
3 Uhr irgendwas nachmittags Saint Stevens Green. Ein leises klick höre ich von meiner Kodac Einwegkamera. Eine Einwegkamera aus dem letzten Jahrtausend. Niemand von uns drein hat sich als verantwortungsbewusst bereiterklärt eine richtige Kamera mitzunehmen. So verbleiben die Erinnerungen an diesen St. Patrick's day oldschool und analog. Es ist geschafft. Ich hab dem ersten Kobold am heutigen Tag seine Seele geklaut und werde diese wohlbehütet in meinem Fotoalbum konservieren. Massen über Massen von schreienden Teenagern strömen an uns vorbei. Dubliner wie ich aus ihrem Akzent erraten kann. Also auch nicht verwunderlich, dass sie auch schon jetzt gut angetrunken sind. Die Einheimischen wissen natürlich, dass man schon nen Tag vorher einkauft. Ab und an ein Polizist der Taschenkontrolle macht. 'Nicht bei uns pikey. Du hast uns heute schon genug Stress gemacht.' Aber irgendwie gibt es doch eine gehässige Zufriedenheit mit anzusehen, wie 16 jährige Teenies um ihr heißgeliebten Schnaps gebracht wurden. „So waren wir früher nicht. Diese Jugend von heute. Echt gar keinen Respekt mehr. Was meinst du? Mhh. Also gut. Wir waren genauso. Aber damals haben die älteren und cooleren Kids auch immer gesagt, dass die nie so waren. Jetzt sind wir an der Reihe. Marie und Hadleigh warten übrigens schon am Eingang auf uns. Ich weiß, war nicht meine Idee sich mitten in diesen Horden von Pupertierenden ausgerechnet am Haupteingang zu treffen. Aber was solls ist ja schließlich Paddy's Day. Ach da ist übrigens Aaron. Hey Aaron. Was geht? Und wo machst du dich grad hin? Ja wir haben auch noch keinen Platz. Okay dann. Man sieht sich sicher noch später!“
Ziemlich genau 4 Uhr nachmittags. Klick: Basti, Steffi, Hadleigh, Maria und ich vor der St. Patrick's Cathedral. Hadleigh hält es für albern, dass ich am St. Patrick's Day zur St. Patrick's Cathedral wollte um den ersten offiziellen Schlug auf den Heiligen anzustoßen und ihm zu widmen. Nun ist es natürlich nicht er erste Schlug des Tages, da man ja schließlich noch einige Stunden Nüchternheit aufholen muss und schonmal auf dem Weg mit dem guten Dubliner Pepsi Whodka Mix angefangen hat. Doch sagen wir mal, dass es der erste offizielle Schlug ist. Maria ist es so ziemlich egal, solange sie ihren Kaffee hat. Basti und Steffi erweisen sich dagegen als bereitwillige Paddy's Day Explorer und machen jeden Scheiß mit den ich vorschlage. Müssen sie ja irgendwie auch, da sie hier schließlich Gast in meiner Bruchbude von Haus sind. „Also dann Slaintè Paddy. Auf dich, auf dass du die irische Insel weiterhin von den Schlangen frei hältst und auf dass mir irgendwann heute noch mal jemand erklärt was du eigentlich mit den Kobolden zu schaffen hast. Cheers!“ Und damit ist er zweite Abschnitt meines glorreich simplen Plans vollendet. Und nu???
Immernoch 4 Uhr nachmittags. Wir sind mittlerweile auf Whiskey Cola umgestiegen. Ich stimme lautstark in den Gesang von Hadleigh ein „When I came home on Paddy's night, as drunk as drunk could be. I saw a horse outside the door, where my old horse should be. So I called me wife and I said to her.. Oh schau mal schnell. Da ist Isadora. Hi Isadora. ISADORA. Ich glaube sie hört uns nicht. Ja kann sein, vielleicht will sie uns nicht hören.“ Klick: Bast und Steffi wie sie laufen. Ein Arm von Hadleigh. Maria will uns später am Abend wiedertreffen. Und was ist das da im Hintergrund des Bildes? Eine Polizistin? Das kann nicht sein. Sie sieht viel zu klein und zierlich aus für eine Polizistin. Weder eine brutal autoritäre Ausstrahlung noch die Strengen Sorgenfalten, die ihre Kolleginnen so auszeichnen. Vielmehr erstrahlen ihre blonden Haare im herrlichen Glanz der Sonne. Ihre blauen Augen funkeln wie die irische See im Mondlicht. Wo gehst du hin? Warte. Verrate mir doch wenigstens die Registrierungsnummer auf deiner Uniform, sodass ich die wiederfinden kann.
„Wir müssen ein Verbrechen begehen. Jetzt gleich. Wenn wir hier eine Schlägerei anfangen, dann muss sie einschreiten. Schnell, solange sie noch in der Nähe ist. Oder noch besser, ihr wartet hier, ich renne ihr hinterher und melde ein Verbrechen. Jemand hat mein Herz gestohlen. Das ist gut. Das mach ich. Aber wo ist sie nur. Verdammt! Zu spät.“
6 Uhr nachmittags Thomas house. Klick: Ein Pint. Zwei Pint. Und so weiter. Wie Graf Zahl von der Sesamstraße spielen wir das zähl Spiel und haben uns schon mit dem Objekt des zählens vertraut gemacht. Noch mal kurz eine Rauchen und dann geht es auch weiter. Erstmal wieder nach Hause. Ist ja nur ein Katzensprung. Die ganze Zeit im Pub sitzen ist auf die Dauer doch recht schädlich für die Geldbörse. Also haben wir mehrheitlich entschlossen bis zum Abend bei mir weiter zu sitzen und dann nochmal in die Stadt zu ziehen. Ach ja. Selbst das Thomas House erstrahlt heute in einem wundervollen grünen Licht. Über der Bar hängen die Eroberungen mehrerer Jahre in BH und Slip Form. Ich sollte mal in der nächsten Woche darauf achten, ob sich vielleicht die ein oder andere grüne Unterwäsche heute Abend ihren Weg in die Kollektion findet. „ooohhhHHHHH“ macht eine Laola-Welle neben mir, während ich mich auf dem Weg vor die Tür befinde. Nach dem tieferen Sinn braucht hier wohl nicht mehr zu fragen. Zigarette rausgeholt, angezündet, Gespräch angefangen. Diesmal ist es ein Franzose. Aus wo auch immer. Nur für den St. Patrick's Day hier. Gestern angekommen. Übermorgen geht es wieder zurück. Nicht der erste heute. Aber doch ganz sympathisch. Kein Wunder, dass die Stadt seid Beginn der Woche mehr und mehr angeschwollen ist, bis sie endgültig seid gestern Abend aus allen Nähten platzt. Brasilianer, Franzosen und nicht zu vergessen Deutsche wohin das Auge schaut. Nur die Iren machen sich heute unglaublich rar. Die Innenstadt ist überschwemmt von Menschenmassen mit grünen Hüten und Pintgläsern in der Hand. Wankend, schlendernd und manchmal stolpernd. Aber Iren findet man unter ihnen nicht. Selbst die Kids von der Grafton street sind wohl langsam an ihre Grenzen gestoßen und auf dem nach Hause Weg, wenn nicht sogar gleich mit dem Expressshuttleservie ins Hospital. Unwillkürlich muss ich da an die letzte Love-Parade in Berlin denken, bei vor lauter Amerikanern die Musik gar nicht mehr gesehen habe (ich glaube diese Metapher hinkt ein wenig aber illustriert einen wichtigen Punkt).
8 Uhr abends irgendwas zu Hause. Klick: grüne Fingernägel. Diesmal Wodka mit Cola. Eine Spende von Basti der sich nicht bitten lassen hat den guten Smirnoff zu kaufen. Gut gemacht Basti. Wie sollte man den Heiligen Patrick auch anders feiern als mit einem genüsslichen Gläschen und grünen Fingernägeln.
9 Uhr irgendwas auf dem Weg in die Stadt. Klick: Ein Daumen vor verschwommenem Hintergrund. „Wo sind wir nochmal hin unterwegs? Ins Czech Inn? Sehr gut. Ist Maria da? Woher soll ich wissen, ob Maria da ist? Ich wusste ja nicht einmal wohin wir gehen. Gustavo ist da? Wer ist denn bitteschön Gustavo? Ach da sind wir ja schon.“ Erstaunlicherweise können wir uns sogar noch ein Sitzplatz ergattern. Schnell die Sachen abgelegt und an die Bar. Aus dem Hintergrund ertönt 'Whiskey in the Jar' was mich dazu überredet nun endlich einen Jameson on the rocks zu bestellen. Während ich mich auf den Weg vor die Tür mache um noch kurz eine zu Rauchen höre ich von dem anderen Raum eine familiäre Stimme: „Arne? Arne! Hey Du auch hier?“ Leider hab ich keine Gelegenheit mehr um Moritz zu antworten, da mich der Türsteher zärtlich wie ein Türsteher in Richtung Ausgang weißt, damit ich nicht den Gang blockiere. Komischerweise scheint der Türsteher bei dieser ganzen Situation etwas nicht verstanden zu haben und lässt mich auf einmal nicht mehr rein, nachdem ich meine Zigarette aufgeraucht habe. Selbst als ich versuche ihm eine kleine Gedankenstütze zu geben indem ich ihm klarmache, dass meine Freunde und meine ganzen Sachen doch schon längst im Laden sind und ich nur mal kurz eine Rauchen wollte, reagiert er nur mit einem schnöden „NEIN, du nicht!“. Na gut. Halb so schlimm. Drei Meter weiter ist ja schließlich noch ein Zweiter Eingang. Mh. Da war ich wohl nicht schnell genug, dann der Türsteher macht seinem Kollegen unmissverständlich klar, dass ich hier fehl am Platz bin. Also versuche ich es auch ihm nochmal zu erklären. Etwas freundlicher macht er mir zu verstehen „Wenn mein Kollege erstmal entschieden hat, kann ich daran nichts ändern.“
Da hilft wohl alles nichts. Da muss ich wohl die anderen anrufen, damit sie mir den Kram mit rausbringen und wir von hier verschwinden. Solch einen Saftladen muss ich mir doch nicht bieten lassen. Die haben heute einen Stammkunden fürs Leben verloren. Ich bin zwar schon früher nur selten ins Czech Inn gegangen, aber von nun an, können die mich von ihrer Liste streichen. Aber sowas von. Und dass nur, weil ich dem Türsteher nicht betrunken genug bin. Das hab ich doch an seinem Gesicht gesehen. Nur weil ich versuche ihm freundlich auf seine Fehler und Denklücken aufmerksam zu machen, wird der gleich beleidigt und schmeißt mich raus. Alles nur weil ich noch so zurechnungsfähig bin.
Ach ja. Und so kam es also das wir uns ins Cubblestone aufgemacht haben.
Happy Paddy's Day. Von jetzt an jedes Jahr wieder.
Slaintè
der andere arne,
Saturday, 16. April 2011, 23:08
Ich freu mich ja auch immer, wenn ihr was kommentiert. Da komme ich mir so vor als würde das hier auch jemand lesen
fra_dolcino,
Monday, 18. April 2011, 21:46
Tatsächlich? Ich kann Dir versichern, dass Du über eine zwar nur sehr kleine, aber dafür umso perversere, süchtigere und fanatische Leser- und damit Anhängerschaft verfügst.
fra_dolcino,
Thursday, 26. May 2011, 21:20
Ist es eigentlich dreist, an einem Donnerstag (und damit meine ich einen Donnerstag) schon um halb neun pöbelnd nach hause zu kommen, auf korrekte ottografi zu scheißen und, betrunken wie man ist, lauthals etwas Neues in seinem Lieblingsblogg zu verlangen?
der andere arne,
Thursday, 26. May 2011, 22:58
Dreist? Vielleicht. Ich muss aber auch sagen, dass ich in letzter Zeit ein wenig faul mit dem Blogschreiben war. Ihr wisst ja aber genauso gut, dass ich gute Gründe habe und mich im Moment um einige wichtige Sachen kümmern musst(e).
Ich brauche also nicht verlegen zu sein, um eine Ausrede, aber um ehrlich zu sein, wollte ich mich heute eigentlich hinsetzen und was schreiben. Ich hab mich allerdings dagegen entschieden, weil ich nicht wusste, noch weiß, ob es sich lohnt jetzt noch mal einen Eintrag zu verfassen, oder ob es nicht doch eher unnütz wäre.
Einer ist hier also schonmal der sich darüber freuen würde. Das könnte mich vielleicht sogar nochmal umstimmen. Mal sehen.
Ich brauche also nicht verlegen zu sein, um eine Ausrede, aber um ehrlich zu sein, wollte ich mich heute eigentlich hinsetzen und was schreiben. Ich hab mich allerdings dagegen entschieden, weil ich nicht wusste, noch weiß, ob es sich lohnt jetzt noch mal einen Eintrag zu verfassen, oder ob es nicht doch eher unnütz wäre.
Einer ist hier also schonmal der sich darüber freuen würde. Das könnte mich vielleicht sogar nochmal umstimmen. Mal sehen.