Dark side / Schattenseiten
am Tuesday, 22. February 2011, 01:29
Es ist gerade kurz nach 10Uhr abends. Die Küche ist blitzblank geputzt, mein Zimmer gesaugt und aufgeräumt, die Wäsche aufgehangen und ich hab es sogar geschafft etwas anständiges zu Essen, obwohl mir eigentlich zu allem der Appetit fehlt. Nun bleibt mir nichts mehr anderes übrig um mich abzulenken als ein paar Zeilen zu schreiben.
Ich hab in den letzten Tagen kaum recht Schlaf finden können, von daher weiß ich nicht genau wohin dieser Text geht oder ob ich überhaupt einen klaren Gedanken zu Stande bekomme. Jedes mal wenn ich das Licht ausgeschaltet habe und versuchte mein Gesicht in ein Kissen zu vergraben, konnte ich nicht anders als mich von einer Seite zur anderen zu wälzen. Selbst nachdem ich langsam weggedimmert bin und mir sicher war, dass der Tag endlich ein Ende finden würde, fand ich mich nur in einer wüsten Landschaft aus Träumen wieder, welche mich nach ein paar Stunden zurück in den Dämmerzustand schleuderten den ich noch zuvor versuchte hinter mir zu lassen.
Es war Donnerstag Nachmittag als ich in Berlin ankam. Dankenswerter weise hat mich mein Bruder vom Flughafen abgeholt. Es ist schon eigenartig auf was für abstruse Themen man kommt wenn man sich in vertrauter Gesellschaft wiederfindet. Umgehend drehte sich das Gespräch über alte und neue Sci-Fi Serien, über die Nachteile von deutschen Synchronisationen im Gegensatz zu den Originalstimmen und dem überwältigenden Kinderboom in unserem Bekanntenkreis. Nur über das Offensichtliche wusste ich nicht recht was ich sagen sollte. Jeglicher Kommentar den ich zu dem eigentlichen Grund meiner spontanen Rückreise nach Berlin sagen konnte ging nicht weit über ein stummes Kopfnicken hinaus. So hat mein Bruder mich gewissenhaft über die Ereignisse der letzten Woche aufgeklärt und mir gesagt wie im Moment der Stand der Dinge ist. Ich kann mich wohl an die Erzählung meines Bruders erinnern, doch wenn ich an diese Augenblicke zurückdenke, drehen sich meine Gedanken nicht um die neuen Einzelheiten, die ich erfahren habe, sondern um die Nichtigkeit, die sie mir in diesem Moment bedeuteten. Das wie, das wann und warum war mir in diesem Moment egal. Was mich beschäftigte war die Taubheit die ich verspürte. Ich verstand die Worte, wusste welche Konsequenzen dieser Zwischenfall mit sich bring und welche Tragweite er annehmen wird. Doch All dies löste kein Gefühl in mir aus. Es ist wohl wahr, oder wenigstens in dieser Situation zutreffend, dass man manche Dinge erst glaubt wenn man sie sieht. Oder vielleicht auch erst wirklich versteht. Mit dem Herzen erfasst, wenn man so will. Manchmal reagieren die Emotionen doch vollkommen losgelöst von 'uns'. Oder sie reagieren erst einmal gar nicht. Mittlerweile kommt es mir ganz so vor als wollten sie überhaupt nicht mehr mit mir übereinstimmen. Sie kümmern sich einfach nicht mehr darum was ich eigentlich von meiner Gefühlswelt halte. Ab und an schlagen sie zu und zerren die Bilder dieses Donnerstags an die Oberfläche, gleichgültig in welcher Situation ich mich gerade befinde und ob sie angebracht sind oder nicht. Das diese Emotionen aber auch kein Verständnis für Rationalität haben, irrational wie sie sind, diese Emotionen. Nun gut, so ist es nun mal mit außergewöhnlichen Situationen, sie bringen ungewöhnliche Reaktionen mit sich.
Der erste Moment in dem sich meine Gefühlswelt auf die Lage eingestellt hat war wohl als wir den Haupteingang des Krankenhauses passierten und die langen Flure der Klinik hinuntergelaufen sind. Für dieses Wochenende gehörte der Gang durch die Flure zu meiner täglichen Routine, doch nie kamen sie mir so langgestreckt und obskur vor wie in diesem Augenblick. Mit jedem Zimmer, das wir passierten schnürte sich mein Hals ein Stück enger, pressten die Wände meines Magens ein wenig stärker gegeneinander. Und allein darüber zu schreiben, ruft abermals die selbe Beklemmung in mir hervor, wie sie mich meine Gefühlswelt seid dem von Zeit zu Zeit spüren lässt. Am liebsten wäre ich auf den Fußsohlen umgekehrt, oder hätte mir durch das Binden meiner Schnürsenkel noch ein paar Sekunden erkauft, bis mir ein guter Grund eingefallen wäre, warum dies alles nur ein dummer Scherz, oder eine irrwitzige Vorstellung von mir wäre.
Mir kam seid dem der Gedanke wie es ist nach Jahren oder gar Jahrzehnten in das Haus zurückzukehren in dem man aufgewachsen ist. Die alten Wände des ehemaligen Kinderzimmers zu sehen, wie sie einen mit leeren Augen anstarren. Kahle Blicke, die nichts darüber verraten wie ich sie einmal mit Buntstiften bekritzelt habe im Glauben ich würde meinen Namen schreiben. An den Kerben am Türrahmen vorbeizugehen, mit denen früher mein Wachstum verewigt wurde und einen Zerrspiegel meiner selbst darin zu sehen. Zu begreifen das jegliches Leben aus dem Wohnzimmer gewichen ist und sich eingestehen zu müssen, dass dieser Ort einmal meine Heimat war und doch nie wieder sein wird. Dass alles was geblieben ist ein blasses Abbild meiner Erinnerungen ist, die ich sentimental in den Ort meiner Kindheit projiziere.
Es ist schwer die richtigen Worte zu finden und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es so ganz richtig ist überhaupt darüber zu schreiben. Aber wenn ich eines in letzter Zeit begriffen habe, dann ist es, dass auch die Schattenseiten ihre Berechtigung haben. Oder jedenfalls lassen sie sich nicht vermeiden und ich möchte mir nicht anmaßen sie zu ignorieren oder sie totzuschweigen. Doch für heute Abend entfallen mir mehr und mehr die Fäden an denen ich versuche meine Gedanken entlang zu hangeln und werde es dabei belassen.
Es ist nur eine Frage der Zeit. Habt also ein wenig Geduld, dann wird auch dieser Eintrag nicht unvollendet bleiben. Ich werde mich der Weil auch ein wenig in Geduld üben und darauf warten was die Zeit auf meine Fragen antwortet.
Ich hab in den letzten Tagen kaum recht Schlaf finden können, von daher weiß ich nicht genau wohin dieser Text geht oder ob ich überhaupt einen klaren Gedanken zu Stande bekomme. Jedes mal wenn ich das Licht ausgeschaltet habe und versuchte mein Gesicht in ein Kissen zu vergraben, konnte ich nicht anders als mich von einer Seite zur anderen zu wälzen. Selbst nachdem ich langsam weggedimmert bin und mir sicher war, dass der Tag endlich ein Ende finden würde, fand ich mich nur in einer wüsten Landschaft aus Träumen wieder, welche mich nach ein paar Stunden zurück in den Dämmerzustand schleuderten den ich noch zuvor versuchte hinter mir zu lassen.
Es war Donnerstag Nachmittag als ich in Berlin ankam. Dankenswerter weise hat mich mein Bruder vom Flughafen abgeholt. Es ist schon eigenartig auf was für abstruse Themen man kommt wenn man sich in vertrauter Gesellschaft wiederfindet. Umgehend drehte sich das Gespräch über alte und neue Sci-Fi Serien, über die Nachteile von deutschen Synchronisationen im Gegensatz zu den Originalstimmen und dem überwältigenden Kinderboom in unserem Bekanntenkreis. Nur über das Offensichtliche wusste ich nicht recht was ich sagen sollte. Jeglicher Kommentar den ich zu dem eigentlichen Grund meiner spontanen Rückreise nach Berlin sagen konnte ging nicht weit über ein stummes Kopfnicken hinaus. So hat mein Bruder mich gewissenhaft über die Ereignisse der letzten Woche aufgeklärt und mir gesagt wie im Moment der Stand der Dinge ist. Ich kann mich wohl an die Erzählung meines Bruders erinnern, doch wenn ich an diese Augenblicke zurückdenke, drehen sich meine Gedanken nicht um die neuen Einzelheiten, die ich erfahren habe, sondern um die Nichtigkeit, die sie mir in diesem Moment bedeuteten. Das wie, das wann und warum war mir in diesem Moment egal. Was mich beschäftigte war die Taubheit die ich verspürte. Ich verstand die Worte, wusste welche Konsequenzen dieser Zwischenfall mit sich bring und welche Tragweite er annehmen wird. Doch All dies löste kein Gefühl in mir aus. Es ist wohl wahr, oder wenigstens in dieser Situation zutreffend, dass man manche Dinge erst glaubt wenn man sie sieht. Oder vielleicht auch erst wirklich versteht. Mit dem Herzen erfasst, wenn man so will. Manchmal reagieren die Emotionen doch vollkommen losgelöst von 'uns'. Oder sie reagieren erst einmal gar nicht. Mittlerweile kommt es mir ganz so vor als wollten sie überhaupt nicht mehr mit mir übereinstimmen. Sie kümmern sich einfach nicht mehr darum was ich eigentlich von meiner Gefühlswelt halte. Ab und an schlagen sie zu und zerren die Bilder dieses Donnerstags an die Oberfläche, gleichgültig in welcher Situation ich mich gerade befinde und ob sie angebracht sind oder nicht. Das diese Emotionen aber auch kein Verständnis für Rationalität haben, irrational wie sie sind, diese Emotionen. Nun gut, so ist es nun mal mit außergewöhnlichen Situationen, sie bringen ungewöhnliche Reaktionen mit sich.
Der erste Moment in dem sich meine Gefühlswelt auf die Lage eingestellt hat war wohl als wir den Haupteingang des Krankenhauses passierten und die langen Flure der Klinik hinuntergelaufen sind. Für dieses Wochenende gehörte der Gang durch die Flure zu meiner täglichen Routine, doch nie kamen sie mir so langgestreckt und obskur vor wie in diesem Augenblick. Mit jedem Zimmer, das wir passierten schnürte sich mein Hals ein Stück enger, pressten die Wände meines Magens ein wenig stärker gegeneinander. Und allein darüber zu schreiben, ruft abermals die selbe Beklemmung in mir hervor, wie sie mich meine Gefühlswelt seid dem von Zeit zu Zeit spüren lässt. Am liebsten wäre ich auf den Fußsohlen umgekehrt, oder hätte mir durch das Binden meiner Schnürsenkel noch ein paar Sekunden erkauft, bis mir ein guter Grund eingefallen wäre, warum dies alles nur ein dummer Scherz, oder eine irrwitzige Vorstellung von mir wäre.
Mir kam seid dem der Gedanke wie es ist nach Jahren oder gar Jahrzehnten in das Haus zurückzukehren in dem man aufgewachsen ist. Die alten Wände des ehemaligen Kinderzimmers zu sehen, wie sie einen mit leeren Augen anstarren. Kahle Blicke, die nichts darüber verraten wie ich sie einmal mit Buntstiften bekritzelt habe im Glauben ich würde meinen Namen schreiben. An den Kerben am Türrahmen vorbeizugehen, mit denen früher mein Wachstum verewigt wurde und einen Zerrspiegel meiner selbst darin zu sehen. Zu begreifen das jegliches Leben aus dem Wohnzimmer gewichen ist und sich eingestehen zu müssen, dass dieser Ort einmal meine Heimat war und doch nie wieder sein wird. Dass alles was geblieben ist ein blasses Abbild meiner Erinnerungen ist, die ich sentimental in den Ort meiner Kindheit projiziere.
Es ist schwer die richtigen Worte zu finden und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es so ganz richtig ist überhaupt darüber zu schreiben. Aber wenn ich eines in letzter Zeit begriffen habe, dann ist es, dass auch die Schattenseiten ihre Berechtigung haben. Oder jedenfalls lassen sie sich nicht vermeiden und ich möchte mir nicht anmaßen sie zu ignorieren oder sie totzuschweigen. Doch für heute Abend entfallen mir mehr und mehr die Fäden an denen ich versuche meine Gedanken entlang zu hangeln und werde es dabei belassen.
Es ist nur eine Frage der Zeit. Habt also ein wenig Geduld, dann wird auch dieser Eintrag nicht unvollendet bleiben. Ich werde mich der Weil auch ein wenig in Geduld üben und darauf warten was die Zeit auf meine Fragen antwortet.